Hermann Hesse
Narziß und Goldmund
Zentrale Veranstaltungswoche vom 9. bis 18. Mai 2025
Schirmherr: Oberbürgermeister Christian Schuchardt
Kurzbiographie
Der Nobelpreisträger (1946) und Friedenspreisträger (1955) ist für seine Romane u.a. Siddhartha (1922), Der Steppenwolf (1927), Das Glasperlenspiel (1943), Unterm Rad (1906, Schullektüre), seine Gedichte (z.B. Stufen, 1941, „und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“) und auch als Aquarellist national und international berühmt und breit wahrgenommen. Er war ein einflussreicher Rezensent (ca. 3.000 Buchrezensionen) und Briefschreiber (ca. 17.000).
In Calw am 2. Juli 1877 geboren, lebte er viele Jahre Basel und Tübingen, später in Gaienhofen am Bodensee, zog 1912 in die Schweiz, zunächst nach Bern, und lebte ab 1919 in Montagnola im Tessin. Als Kriegsgegner schon im Ersten Weltkrieg wurde er schnell von den NS-Machthabern publizistisch kaltgestellt.
Seine häufig autobiografisch geprägten Werke unter starkem Einfluss von Goethe, Nietzsche und C.G. Jung zählen bis in unsere Gegenwart und in zahllose Sprachen übersetzt zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts. Hesse starb am 9. August 1962 in Montagnola.
Narziß und Goldmund erschien 1930 im S. Fischer Verlag als „Erzählung“. Zu Hesses Lebzeiten war es sein erfolgreichster Roman. Es wurde in 30 Sprachen übersetzt.
Zwei Urprinzipien, untrennbar miteinander verbunden: Der als »Wunderknabe« geltende Novize Narziß, Denker und Asket, freundet sich im mittelalterlichen Kloster Mariabronn mit dem jungen Klosterschüler Goldmund an. Goldmund ist so ganz anders als Narziß: hübsch, von den Mädchen begehrt, ein charmanter Träumer, getrieben von Leidenschaft und Schuldgefühl. Als Goldmund beschließt, es seinem Freund und Vorbild gleichzutun und Mönch zu werden, ermutigt dieser ihn, das Kloster zu verlassen. Er solle sich selbst finden. Auf rastloser, abenteuerreicher Wanderschaft »von Dorf zu Dorf« und »von Frau zu Frau« lernt Goldmund nicht nur Freiheit und Liebe kennen, er erkennt auch die Abgründe seiner Seele und seine wahre Berufung: die zum Künstler. Doch schließlich führt ihn sein Weg zurück ins Kloster.
Spaziergang in Würzburg
Als Hermann Hesse 1928 auf einer Lesereise durch Deutschland zwei freie sonnige Tage in Würzburg verbringen konnte, entstand daraus ein liebevolles Loblied auf die Stadt. Immer wieder in Zeitungen veröffentlicht und später in Büchern abgedruckt, hat dieser Aufenthalt in Würzburg und der daraus entstandene Text Hesse dazu bewegt, die Stadt Würzburg neben Maulbronn als Schauplatz für seinen neuen Roman Narziß und Goldmund (1930) zu wählen. In Briefen und anderen Zeugnissen weist Hesse immer wieder darauf hin, dass seine Leser von Narziß und Goldmund die Stadt Würzburg im Roman erkennen würden. Dennoch hat sich dieses Wissen kaum gehalten. Eine schöne Gelegenheit, mit der vorliegenden Blaupause den Schauplatz des Romanes und Hesses Wohlbefinden in Würzburg neu zu entdecken.
Mit dem Faksimile des Typoskripts, Abbildungen und einem Nachwort von Hans Georg Bauner
72 Seiten ISBN: 978-3-8260-9101-8
Die Werke können Sie hier bestellen